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episode 1.15

Was macht eine Literaturagentur?

Interview mit Kristina Langenbuch und Gesa Weiß von der Literaturagentur Langenbuch und Weiß

Du möch­test eine Lite­ra­tur­agen­tur fin­den, hast aber ein biss­chen Angst vor die­sem Schritt? Dann soll­test du dir die­ses Inter­view mit Kris­ti­na Lan­gen­buch und Gesa Weiß von der Lite­ra­tur­agen­tur Lan­gen­buch und Weiß nicht ent­ge­hen las­sen. Wir spre­chen in die­ser Epi­so­de dar­über, wie es hin­ter den Türen einer Agen­tur zugeht, wie sich Coro­na auf den Ver­kauf neu­er Manu­skrip­te aus­ge­wirkt hat und wie­so du wirk­lich kei­ne Angst haben musst, dich mit dei­nem Buch zu bewerben.

Klei­ner Dis­clai­mer: Wäh­rend der ers­ten Staf­fel hieß “Wri­ting Dreams” noch “Autor wer­den? — Autor sein!”. Das habe ich nun geän­dert, da mir nicht nur Femi­nis­mus sehr am Her­zen liegt, son­dern ich es mir auch zum Ziel gesetzt habe, eine mög­lichst sen­si­ble, gen­der­neu­tra­le Spra­che zu nutzen.

Die Literaturagentur Langenbuch und Weiß

Gesa Weiß und Kris­ti­na Lan­gen­buch haben schon lan­ge in der Buch­bran­che gear­bei­tet und sich in einer Lite­ra­tur­agen­tur ken­nen­ge­lernt. 2014 haben sie dann ihre eige­ne Agen­tur gegrün­det, die mitt­ler­wei­le eini­ge erfolg­rei­che Autor*innen wie z.B. Bian­ca Iosi­v­oni, Ana­bel­le Stehl und Kim Nina Ocker an gro­ße Ver­la­ge ver­mit­telt hat.

Die Agen­tur selbst sitzt in Ham­burg, aber Kris­ti­na und Gesa arbei­ten von unter­schied­li­chen Stand­or­ten aus und sind es schon gewohnt, die meis­ten Gesprä­che übers Tele­fon oder Zoom zu führen.

Zu den übli­chen Tätig­kei­ten einer Agen­tur zäh­len neben der Sich­tung von neu­en Manu­skrip­ten auch das Auf­be­rei­ten von Manu­skrip­ten und Expo­sés für die Vor­stel­lung bei Ver­la­gen, die Ver­hand­lun­gen der Rech­te und das Auf­set­zen eines Ver­tra­ges. Bei Pro­ble­men ver­mit­teln sie zwi­schen Autor*in und Ver­lag und küm­mern sich auch um die Abrech­nun­gen. Neben­her ent­wi­ckelt eine Agen­tur neue Ideen und hält sich natür­lich auch auf dem Lau­fen­den, was den Buch­markt angeht.

So hat sich Corona auf die Arbeit in der Literaturagentur ausgewirkt

Coro­­na-bedingt gab es auch für Gesa und Kris­ti­na im letz­ten Jahr eini­ge Ände­run­gen. Durch die Lock­downs und die Schlie­ßung der Buch­hand­lun­gen haben sich die Pro­gram­me vie­ler Ver­la­ge stark ver­scho­ben, was auch Aus­wir­kun­gen auf die kom­men­den Mona­te und Jah­re hat. Dadurch ist es aktu­ell etwas schwie­ri­ger gewor­den, neue Pro­jek­te oder auch neue Autor*innen (ins­be­son­de­re was Mid­­list-Titel angeht) zu ver­kau­fen. Gleich­zei­tig ent­de­cken aber auch vie­le Men­schen das Lesen für sich, weil sie nun mehr Frei­zeit haben — es wer­den also auch wie­der mehr Bücher gekauft.

Für Agen­tu­ren und Ver­la­ge ist die wohl größ­te Ver­än­de­rung der Aus­fall der gro­ßen Buch­mes­sen wie der Leip­zi­ger Buch­mes­se und der Frank­fur­ter Buch­mes­se, auf denen sonst vie­le Ter­mi­ne gemacht und neue Pro­jek­te beschlos­sen wer­den. Die­se Ter­mi­ne haben im letz­ten Jahr alle digi­tal stattgefunden.

So hat sich Corona auf die Themen ausgewirkt, die Literaturagenturen und Verlage in Zukunft sehen wollen

In gro­ßen Publi­kums­ver­la­gen wer­den die Pro­gram­me schon ein bis drei Jah­re im Vor­aus fest­ge­legt. Wer 2021 sein Buch ver­kauft, muss viel­leicht bis 2022/23 war­ten, bis es end­lich erscheint. Gele­gent­lich ergibt sich aber auch eine frü­he­re Lücke im Pro­gramm — auch im Sach­­buch-Bereich kann eine Ver­öf­fent­li­chung mit­un­ter sehr schnell gehen.

Dem­entspre­chend ist es aber auch schwie­rig vor­aus­zu­sa­gen, wie sich Coro­na tat­säch­lich auf unse­re künf­ti­gen Roma­ne aus­wir­ken wird. Ver­la­ge wie Agen­tu­ren sind sich unsi­cher, ob aktu­ell düs­te­re Dys­to­pien gekauft wer­den wür­den — und es wird auch stark dar­über dis­ku­tiert, inwie­weit Coro­na in zeit­ge­nös­si­scher Lite­ra­tur auf­tau­chen soll­te. Wie Gesa und Kris­ti­na das sehen, könnt ihr im Pod­cast im Detail hören. Fazit ist aber: Wenn das Pro­jekt stimmt, wird es einen Platz finden.

So kannst du dafür sorgen, dass dein Projekt das Interesse einer Literaturagentur weckt

Zunächst ein­mal sei gesagt, dass die Lite­ra­tur­agen­tur Lan­gen­buch und Weiß jedes Pro­jekt prüft, das ihnen geschickt wird. Aber ein paar Vor­tei­le kannst du dir ver­schaf­fen, wenn du dich an ein paar grund­le­gen­de Regeln hältst, die wohl für jede ande­re Agen­tur bzw. jeden ande­ren Ver­lag auch gelten:

  1. Sieh dir auf der Web­sei­te der Agen­tur an, wel­che Gen­res sie über­haupt ver­tre­ten und wie die Ansprech­part­ner heißen.
  2. Rich­te dein Anschrei­ben expli­zit an die­se eine Agentur.
  3. Schreib dazu, wenn dein Pro­jekt bei ande­ren Agen­tu­ren oder Ver­la­gen zur Prü­fung liegt.
  4. Ach­te auf gän­gi­ge For­ma­lia wie z.B. eine les­ba­re Schrift­art und ‑grö­ße. Ori­en­tie­re dich dabei im Ide­al­fall am Auf­bau einer Normseite.
  5. Hab Geduld. 🙂

Gesa und Kris­ti­na beto­nen im Pod­cast auch, dass dein Pro­jekt kei­nes­falls feh­ler­frei sein muss. Im Gegen­teil, wenn sie sehen, dass die Basis eines Pro­jek­tes stimmt, wür­den sie dir viel­leicht ein paar Ände­rungs­vor­schlä­ge vor­stel­len, um zu sehen, ob ihr in die glei­che Rich­tung denkt.

Aber selbst wenn eine Absa­ge kommt, soll­te dich das nicht ent­mu­ti­gen. Manch­mal passt das Pro­jekt oder dei­ne Schreib­wei­se ein­fach gera­de nicht in das Pro­gramm, weil schon etwas ähn­li­ches da ist. Du kannst dich aber jeder­zeit mit einem neu­en Pro­jekt bewer­ben — auch da sagen Gesa und Kris­ti­na, dass sie eini­ge Autor*innen auch erst beim zwei­ten Mal auf­ge­nom­men haben.

Das Machtverhältnis zwischen Literaturagentur und Autor*in muss stimmen

Eine Sache, die mir auch per­sön­lich sehr wich­tig ist: Das Macht­ver­hält­nis zwi­schen Autor*in und Agent*in muss stim­men. Die tolls­te Agen­tur wird dich nicht wei­ter­brin­gen, wenn du zu viel Angst hast, dei­ne eige­ne Mei­nung zu ver­tre­ten. Du soll­test die Agen­tur­su­che also nicht zwin­gend als Talent­su­che ver­ste­hen, son­dern viel­mehr als Partnersuche.

Mit dei­ner Agent*in wirst du sehr vie­le Stun­den eng zusam­men­ar­bei­ten, mach dir also klar, was du von dei­ner Agen­tur erwar­test und suche nach jeman­dem, der*die die­se Erwar­tun­gen auch erfüllt. Du soll­test also auch nicht zögern, ein Ange­bot abzu­leh­nen, wenn du Bauch­schmer­zen hast.

Im Inter­view selbst erfährst du noch mehr über die hier ange­ris­se­nen The­men und Gesa und Kris­ti­na erzäh­len uns, auf wel­che Pro­jek­te sie kei­ne Lust mehr haben — und über wel­che sie sich gigan­tisch freu­en würden.

Weiterführende Links

Mit Wri­ting Dreams möch­te ich mei­ne Wer­te auch in Sachen Mar­ke­ting ver­tre­ten. Das bedeu­tet für dich kon­kret, dass du

  • kei­ne Wer­be­an­zei­gen des Meta Kon­zerns aus­ge­spielt bekommst
  • nicht von einem Face­book Pixel getrackt wirst, wäh­rend du auf die­ser Sei­te liest
  • kei­ne Pin­te­rest Wer­be­an­zei­gen aus­ge­spielt bekommst
  • kei­ne Pin-it-Fun­k­­ti­on ent­de­cken wirst, die Daten von dir sammelt
  • kei­ne ver­kaufs­för­dern­den Pop-Ups fin­den wirst
  • dich nicht für den News­let­ter anmel­den musst, um wei­te­re Inhal­te freizuschalten

Aber das bedeu­tet auch, dass ich

  • dem Meta Kon­zern zumin­dest für den Pod­cast bald auf Wie­der­se­hen sagen möchte
  • kei­ne Pin­­te­­rest-Pin­n­­wän­­de mehr führe
  • einen Online-Shop ein­füh­ren wer­de, in dem du zu einem fai­ren Preis wei­ter­füh­ren­de Inhal­te kau­fen kannst
  • auf mei­nen News­let­ter und die Inhal­te auf die­ser Web­site ange­wie­sen bin, um mit dir zu kommunizieren

Wenn du also immer auf dem neus­ten Stand sein möch­test, abon­nie­re ger­ne den News­let­ter. Ich schi­cke ihn ein­mal im Monat raus (wenn ich dran den­ke), damit du eine Zusam­men­fas­sung über die neus­ten Epi­so­den und ande­re Arti­kel, Pod­casts und Vide­os hast, die mir in die­sem Monat gefal­len haben.

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